Tradition hat aber auch der Protest gegen den "braunen Spuk", wie der Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner den Aufmarsch der Ehemaligen bezeichnet. Noch am Allerheiligentag beschnitten Kastner sowie die Brecht-Tochter Hanne Hiob und der Wiener Theatermacher Hubsi Kramar die Banderole des Kranzes mit der Aufschrift "Den gefallenen Kameraden der ehemaligen Waffen-SS" mit einer Schere.
Zu Allerseelen dann überbrachte Kramar die Schleife Bundespräsident Heinz Fischer - "im Vertrauen, dass er als oberster Vertreter der Republik einschreiten und entsprechende Maßnahmen ergreifen werde". Fischer hatte von Kastner bereits 1999 eine Waffen-SS-Schleife zugesandt bekommen, woraufhin der damalige Nationalratspräsident Anzeige gegen unbekannt wegen Verbotsgesetzübertretung erstattete. Die Ermittlungen wurden eingestellt.